Donnerstag, 12. August 2010

Rückblick

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Asante Woman with gold dust
Nun bin ich seit 6 Monaten in Ghana und habe mich nun entschlossen diesen Blog zu schreiben, warum vieleicht gibt es da draußen ein paar Menschen die es interessiert, mit zuverfolgen wie un unsere Auswanderung nach Ghana zu Stande kam.

Im November 2008 bin ich nach 29 Jahren wieder nach Ghana gereist. Ich war das erste Mal in Ghana da war ich gerade mal 20 Jahre alt, ich war verheiratet mit einem Ghanaer. Die Liebe zu ihm hat sich verflüchtigt, aber nicht die Liebe zu Ghana, ich wusste damals schon, dass ich eines Tages in dieses Land zurückkehren werde und dort bleiben würde.

Manu und ich Labadi Accra Nov. 2008

Zu meiner Freude hat sich dann meine Freundin Manuela  zu meinen Urlaubsplänen gesellt. Wirn hatte einen wunderbaren Urlaub und die Empfindungen die ich für Ghana  all diese Jahre hatte, haben  sich auf's neue bestätigt. Meine Freundin und ich haben uns in diesem Urlaub darüber unterhalten wie es wäre in Ghana zu leben und was man da machen könnte. Als wir wieder in der Schweiz waren, haben wir unsere Pläne weiter gesponnen. Das Resultat war dann, dass wir uns entschlossen eine Wohngemeinschaft einzugehen um Geld zu sparen, die Auswanderungs Pläne wurden nun sehr konkret.

Im März 2009 bin ich dann bei ihr eingezogen. Nun wurden Pläne geschmiedet und haben  Nägel mit Köpfen gemacht.
Ich habe meine Stelle auf Ende Januar 2010 und meine Freundin auf Ende Februar 2010 gekündigt, jetzt giebt es kein Zurück mehr, jetzt müssen wir vorwärts schauen.

Im November 2009 sind wir dann wieder nach Ghana geflogen und haben uns dann ganz konkret nach Häusern umgesehen. Eines der Häuser hat es uns ganz besonders angetan, nicht das es schön gewesen wäre, nein, es war ja noch nicht einmal fertig sondern nur im Rohbau und es brauchte schon rechte Fantasie um sich das fertig Haus vorstellen zu können,- meine Freundin und ich konnten !!
Wir haben uns das Haus noch ein paar Mal angesehen, sind im Garten gesessen und haben rum fantasiert, wie wir das Haus gestalten  werden. Es hatte eine Garage die wir nicht brauchen werden, verlorener Platz IN einem Haus, so haben wir es kurzerhand in einen zweiten Masterbedroom umfunktioniert, jedenfalls mal in der Fantasie (heute lebe ich darin).

Unser Haus im Rohbau


Wir haben uns dann entschlossen dieses Haus zu kaufen und machten alles klar mit dem Agent der für den Verkauf des Hauses zuständig war. Wir leisteten eine Anzahlung, den Rest musste bis Ende März 2010 bezahlt werden.

Zurück in der Schweiz,  haben wir uns mühselig die Informationen zusammen gesammelt was so alles Notwenig ist für eine Auswanderung und vorallem was es braucht um sich die Pensionkasse Ausbezahlen zu lassen, die wollten wir mitnehmen zwecks einer neuen Existenzgründung. In Ghana  selber haben wir uns  einwenig informiert was es so alles braucht um einzuwandern.
Wir haben Offerten eingeholt für einen 20 Fuss Container um unsere Sachen mit zu nehmen, aber als wir dann die Preise sahen, die sich so zwischen 10'000.-- und 14'000.-- CHF bewegten sind wir noch einmal über die Bücher und haben uns entschlossen mit je 2 Koffern (KLM erlaubt pro Person 2 Gepäckstücke zu 23 Kilo) und ein wenig Handgepäck mit zu nehmen.

Ende Januar 2010 habe ich meine Arbeitsstelle verlassen. Da ich aber alles so weit mit den Behörden geregelt hatte und meine Freudin ja noch bis Ende Februar arbeiten musste, dachten wir uns, es wäre besser statt rum zu sitzen,  ich im Februar 2010 einen Monat in Ghana verbringe, den Kauf mit dem Haus klar mache und anfange mit der Fertigstellung des Hauses. damit wir darin wohnen konnten wenn wir Ende März beide nach Ghana kommen. Gedacht, getan und unterwegs war ich am 11. Februar 2010 Richtung Accra.

Nun kam die grosse Herausforderung, ich war noch nie Bauherrin und schon gar nie Boss, für beides wird man nicht geboren. Nun hatte ich es plötzlich mit Arbeitern zu tun, musste Preise verhandeln, Anweisungen geben, erklären wie ich was wie wo haben will. Alles in einer Fremden Sprache und auf einem anderen Kontinent, Arbeiter die mich teilweise nicht verstanden  obwohl mein englisch nicht allzu schlecht ist.
Es ging mit Händen und Füssen, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Auch hatte ich Glück, der Bauherr der Hauses Uncel King, hat mir seine Arbeiter überlassen, die er im Moment nicht benötigte, er selber baut  an einem Hotel und einer Shopping Mall, er lebt seit 30 Jahren in Amerika und kommt sporadisch nach Ghana um weiter zu bauen.
Uncel King und ich



Diesem Mann habe ich so ziehmlich zu verdanken, dass ich mein Geld nicht schon in den ersten Wochen in Ghana verloren habe, er kam jeden Tag zur Beaustelle und hat sich angesehen was und wie seine Arbeiter sich anstellen. Ich habe viel gelehrnt von ihm.


EIN GROSSES DANKESCHÖN AN IHN



Es gab aber trotzdem Situation die mir dann  Kopfschmerzen bereiteten, die Arbeiter hatten einfach nicht die gleichen Vorstellung von Qualitätsarbeit oder sagen wir mal so, CH kam wohl mit den falschen Vorstellungen nach Ghana, was sie hier unter Qualität verstanden, na wie dem auch sei, inzwischen sehen ich alles nicht mehr so verbissen und kann auch mal über was hinwegsehen, dass nicht so unserem Standard von Massarbeit entspricht.

Grund des Ärgers, aber  schlafen
drauf lässt sich gut!!

So ein Beispiel war der Wohnzimmer Boden den ich mir mit viel Liebe ausgesucht hatte. Die Böden in allen Zimmern, Bädern, Wohn- und Essbereich wurden mit Kacheln ausgelegt.
Alles wurde vermessen und die Kacheln gekauft, irgend wann dann kam einer der Kachelleger und meinte, die Kacheln für's Wohnzimmer seien falsch berechnet worden, keine Problem dachte ich, kaufen wir einfach ein paar dazu, na denkste, die waren weg und es gab keine mehr von diesem Design.


Na da war ich dann natürlich leicht säuerlich, Leute die mich kennen wissen was das heisst !!
Die Konsequenz davon war ich habe ihnen den Tageslohn gekürzt.


Ansonsten gingen die Bauarbeiten am Haus zügig voran , die 3 Wochen wenn ich dann wieder in der Schweiz bin, wird Juno eine Schwester (nennt man in Ghana so) sich um die weiteren Arbeiten kümmern.


Am 11. März 2010 ging es dann wieder Richtung Schweiz, um endgültig die Zelte abzubrechen und zu entscheiden, was denn nun mitgenommen werden soll und was in 2 Koffern Platz haben wird.

Hmmmmm es war keine einfache Entscheidung ein 53-jähriges Leben in 2 Koffer zu packen, aber da ich das Glück habe nicht an materiellem zu hängen, ging es eigentlich einfach. Die Tagebücher, die ich seit 20 Jahren schreibe habe ich meinem Sohn Cédric vermacht, für Ihn waren sie ja auch geschrieben worden. Sämtliche Fotos wurden geschreddern, ich habe die Erinnerung meines Lebens in meinem Kopf, die wichtigen Fotos die meinen Sohn betrafen habe ich ihm vermacht.


Die Möbel und sonstigen Kleinkram haben wir auf Ebay verscherbelt, ich habe an meinem Arbeitsplatz Aushänger platziert und auch da ging einiges weg, Freunde und Bekannt haben sich da eine oder andere für einen kleinen Betrag ergattern können.

Wir haben in Ghana auf der HFC Bank ein Konto eröffnet nach dem wir uns schlau gemacht hatten, wie gut den die Überweisungen aus der Schweiz funktionieren, sie funktionierten sehr gut und somit haben wir einen grossen Teil unseres Vermögens überwiesen.
Die Steuern mussten auch noch bezahlt werden, sonst konnten wir uns gar nicht abmelden und ohne Abmeldung kein Pensionkassen Geld !




Eingepackt haben wir dann eher nützliche Utensilien, von welchen wir dachten, sie in Ghana nicht so leicht zu bekommen sind, sie z.B. Sparschäler, Mixer (in Ghana gibt es die nur aus Plastik), unsere Stereoanlage, Musik ist für mich sehr wichtig und natürlich sämtliche meiner afrikanischen Masken, Skulpturen und Bilder, die ich wärend allen meinen Afrika Reisen gesammelt hatte, sie alles sollten wieder zurück auf Ihren Kontinent.



Nun war es soweit am 28. März 2010 hiess es Abschied nehmen von unseren Lieben in der Schweiz. Mein Sohn und seine Freundin haben uns noch nach Zürich zum Flughafen begleitet, da unser Gepäck ein wenig üppig ausgefallen ist. Wir hatten 4 Koffer plus Handgepäck dabei und mit Sicherheit einiges an Übergewicht, wie sich dann am Flughafen bestätigte, wir mussten CHF 600.-- bezahlen, aber was soll's, soviel sollte uns unser vergangenes Leben schon wert sein und Auswandern tut man im normal Fall nur einmal im Leben.


Der Abschied von meinem Sohn ist mir am schwersten gefallen.

Ankunft in Ghana 29. März 2010 Abends um 20 Uhr, die Pass- und Gepäckkontrolle ging bestens vonstatten, ich dachte bei so viel Gepäck wollen die bestimmt wissen, was wir da alles mitschleppen. Am Flugehen waren Juno und Prince unser Chauffeur, den wir die letzten beiden Male hatten, da ich in Ghana nicht selber Autofahren wollte.

Wenn man mit so viel Gepäck ankommt, da reissen sich die Gepäckträger um einen, schwups schon ist das Gepäck weg und in Richtung Taxi, man hat kaum eine Chance sich dagegen zu wehren. Also bei Ankunft immer ein paar kleine Scheine dabei haben, entweder Cedis oder 1 Dollar Scheine, auch Euros werden gerne genommen.

Unser Gepäck wurde in unser Mietauto gehievt, was aber leider nicht alles Platz hatte und so mussten wir uns noch ein zusätzliches Taxi nehmen. So ging es dann im Konvoi Richtung Teshie Rasta. Ich war sehr gespannt wie weit die Arbeiten gediehen waren und ob wir in dieser Nacht schon im eigenen Bett schlafen  würden- ja wir haben.

Das einzige was nicht funktionierte waren die Duschen, das Abflusssystem war noch nicht ganz fertig, so mussten wir für unsere Dusche hinters Haus, Freiluftdusche mit Schöpfkelle !! Es wurde aber in den nächsten Tagen behoben.


Nun waren wir hier und nun begann unser neues Leben in Ghana. Es gab schon noch einiges zu tun an unserem Haus um es gemütlich bewohnbar zu machen, aber wir hatten ein Bett.
Die Wohnzimmer Möbel waren noch in Arbeit und die Küche auch noch nirgends, wir haben ein paar Wochen auf einer Baustelle gehaust, aber es war unsere Baustelle.

Die Wohnzimmer Möbel (Sitzmöbel) waren dann wieder ein Albtraum. Als ich die Möbel, ich wollte eine Sitzgruppe aus Bambus, in Auftrag gab, kam der Schreiner und hat alles ausgemessen. Als dann die Möbel kamen dachte ich, mich lausst der Affe, die Möbel waren überdimensional, viel zu gross für unser Wohnzimmer, ich habe dem Schreiner gesagt so könne ich das nicht akzeptieren, ok ok  sage er, er komme die andere Woche um es in Ordnung zu bringen, es kam keiner und auch die folgende Woche nicht, ich habe dann halt einen anderen Handwerker damit beauftragt dies in Ordnung zu bringen, was wir natürlich auch wieder extra zu bezahlen hatten, aber schliesslich waren wir zufrieden mit dem Resultat.
Klappt halt vieles nicht so beim ersten Mal, aber was sollt für das sind wir ja eben in Ghana!!!
Auch eine Herausforderung sich den Landesüblichen Gebräuchen und Sitten anzupassen, wir als überfunktionierende, präzisions Schweizer !






Hier unsere Bambus Möbel, dann wie sie hätten sein sollen









Nun mussten wir uns damit auseinander setzen, was wir machen wollen um zu Leben, unser Geld würde ja nicht für ewig reichen. Schon im Vorfeld haben wir uns um geschaut was den für uns machbar wäre. Wir wollten uns keine goldene Nase verdienen, nur einfach was kleines das uns ein bequemes Leben ermöglicht.

So haben wir uns entschlossen ein Restaurant zu bauen, eines nur in lokalem Stiel mit einheimischem Essen, was halt so die Ghanaer essen, wenn sie Essen gehen. In Ghana  wird sehr viel auswärts gegessen oder sich was im vorbei gehen nach der Arbeit gekauft ! Wir haben uns nach Land umgesehen und haben auch was gefunden.


Unser Land 100x100 Tchaddo behind Trade Fare, Accra
Aber erst Mal haben meine Freundin und ich uns entschlossen uns 3 Monat zum eingewöhnen zu geben. Es ist was ganz anderes hier Urlaub zu machen oder dann hier leben zu dürfen. Wir haben uns schlau machen müssen wo wir einkaufen gehen, was einen in der Accra Mall nicht sehr schwer gemacht wurde, da bekommt man alles was das Herz begehrt, halt eben zu einem gewissen Preis, fast Schweizer Preise. Da haben wir uns ein paar Wochen gefallen lassen, dann aber entschlossen den Markt in Nungua zu erobern und siehe da, man findet so ziehmlich alles was zu einer guten Malzeit gebraucht wird, oder in einem einfachen Haushalt, sogar frisches Fleisch ( wenn man es früh morgens kauft) und Fisch, wirklich frischen Fisch, der wahrscheinlich morgens noch im Atlanik geschwommen ist und alles zu vernüftigen Preisen. Die Markfrauen kennen uns langsam und wissen nun, dass wir über die Preise bescheid wissen.


Auf was ich aber hier nicht verzichten wollte, konnte waren Joghurt und so gehen wir nur noch in die Mall für wirklich Sachen die auf dem Markt nicht zu bekommen sind.




 
Um meine Leser nicht zu überfordern, werde ich jetzt hier mal eine Pause machen und  in einem folgenden Blog weiter erzählen.


Also dann Fortsetzung folgt.









3 Kommentare:

  1. Hallo, das ist ja alles interessant. Wie geht es weiter? Ich war auch mal in Ghana verheiratet....
    Liebe Grüße. Medaasi

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  2. Wann wird es die Fortsetzung geben? ich würde sie gerne lesen wollen.

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  3. Wann geht es weiter ?? Ich würde gerne erfahren wie es Ihnen heute ergeht.
    Das ist so in Ghana stelle es in frage und glaube nichts und bezahle wenn man es sieht zu hause und wenn es so ist wie man sich das dachte.
    gruss andy

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