Freitag, 5. August 2011

VON GEISTERN, HEXEN UND ANDEREN ALLTÄGLICHKEITEN


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 WAS IN EINER WOCHE SO ALLES PASSIERT


Freitag
Jetzt laust mich dann doch der Affe. Als ich heute morgen in Restaurant gekommen bin, sagt mir Ben, mein “Mann für alles” und Aufpasser, er habe einen ganz furchtbaren Albtraum gehabt. Um 12 Uhr Nachts, sei Sophie, das ist meine Köchin ihm im Traum erschienen, es sei grauenhaft gewesen, ich konnte nicht wirklich aus ihm raus bringen was den nun eigentlich passiert ist. Ich habe ihm gesagt Albträume gäbe es immer wieder, ob er sich vorstellen könne was ich für Albträume habe seit Monaten, wegen meiner Situation hier unten, wie oft mir die andere Schlampe schon in meinen Träumen und Albträumen erschienen sei. In diesem Moment kommt Sophie durch das Eingangstor zur Arbeit, Ben dreht sich zu ihr um und schreit ihr entgegen,- in the name of Jesus, in the name of Jesus, stay away from me, - Im Namen Jesus, um Namen Jesus, gehe weg von mir, gehe weg von mir und dann noch irgend etwas in seiner Sprache, dass ich nicht verstehen konnte. Ich glaube Sophie hat gar nicht mitbekommen, dass die ganze Sache eigentlich sie angeht und ist ohne Reaktion an ihm vorbei gelaufen. Ich habe Ben gesagt jetzt soll er aber mal halb lang machen, was ihm den einfalle, er antwortet mir, - es sei ganz schrecklich, irgend etwas gehe vor hier, diese Frau, also Sophie meine Köchin sei eine Hexe. Ich habe gedacht jetzt tritt mich ein Pferd, ist der Kerl am durchdrehen oder was. Er ist dann ist seinem Zimmer verschwunden und ich hatte Besorgungen in Nungua und der Stadt zu machen.

Als ich unterwegs war, bekam ich einen Anruf von Ben, ich müsse sofort ins Restaurant kommen, er müsse ganz dringend mit mir reden. Mir ist schon der Schreck in die Glieder gefahren und dachte mein Restaurant brennt ab. Ich bin zurück ins Restaurant und habe ihn in seinem Zimmer gefunden, ja sowieso sein Lieblings Aufenthaltsort.

Ich habe gedacht jetzt reicht es mir mit dem Kerl, am Samstag hatte er eine Tussi den ganzen Nachmittag in seinem Zimmer, was die da gemacht haben während seiner Arbeitszeit, brauche ich wohl nicht extra zu beschreiben. Als sie weggegangen ist, habe ich ihn rausgerufen und ihn gefragt was das den nun sollte, ich bezahle ihn schließlich hier nicht zum Rumvögeln sondern zum Arbeiten, ob er noch alle Tassen im Schrank habe, so was könne ich auf keinen Fall tolerieren und schon gar nicht wären den Öffnungszeiten des Restaurants.

Also zurück zu seinen Albträumen, Ich habe ihn gefragt was das den für ein Theater gewesen sei heute morgen, es könne doch nicht angehen, dass er in der Gegend Rumschreit und meine Frauen Hexen betitelt, da antwortete er wieder, - ach das würde ich eh nicht verstehen, ich sei eine Weiße und habe keine Ahnung von Bösen Geistern die einen Nachts verfolgen. Na na nu aber halblang, so hinter dem Mond sind wir Weissen nun auch nicht was Spiritualität angeht (immer diese Vorurteile). Er hat mir dann erklärt, böse Dinge gingen in meinem Restaurant vor, die Sophie sei eine Hexe, sie würde dem Geschäft schaden, sie sei sicher eifersüchtig, dass er das große Zimmer mit Bad und Toilette habe, sie wolle bestimmt, dass ich ihn Rausschmisse und sie dann das Zimmer bekomme, ich habe ihn gefragt ob er noch ganz dicht sei, dieses Zimmer sei das Caretaker Zimmer und würde es auch immer bleiben, Sophie wüsste das genau, weil ich ihr das schon einmal erklärt habe. Ja aber sie sei eine Hexe. Ich habe gesagt, - jetzt reicht es mir und bin aufgestanden, er wieder in sein Zimmer. Ich bin dann in die Küche und habe Sophie gesagt was dieser Idiot von ihr gesagt hatte, - hmm ich hätte mir lieber auf die Zunge beissen sollen, Sophie ist fast ausgeflippt hat angefangen zu weinen. Ich bin dann in meine Take Away Bereich und hatte erstmal die Schnauze voll.

Es gibt wohl keinen Tag mehr in meinem Leben der einfach nur Ruhig und normal verläuft. Ein paar Minuten vorher hatte ich was zu Essen bestellt bei Sophie, sie kam mich dann nach ihrer Heul Attacke fragen ob ich nun essen will, - ich sage ne mir ist der Hunger und der Appetit inzwischen Zeit vergangen, sie ging zurück in die Küche und dann fing das Theater erst richtig an. Ich hörte sie rum heulen, laut schluchzen, Lucy die Küchenhilfe hatte alle Mühe sie zu beruhigen, es war alles Ghana Soap reif. Ich dachte ach, schaut doch selber wie ihr zurechtkommt ich habe für heute die Schnauze voll. Dann wollte auch noch ihr Vater mit mir reden, - ich müsse umgehend diesen Kerl vor die Tür stellen, - man was ist den nu los, müssen mir jetzt noch Väter von Angestellt sagen was ich hier zu tun haben, jetzt reicht es mir. Temperamentvoll wie ich manchmal sein kann, habe ich um 5 Uhr Abends gesagt wie schließen das Restaurant, wie soll ich mit einem Heulenden Köchen und sonst alles drunter und drüber noch Gäste bewirten können, zu Mal wir im Moment eh keine haben. Ich habe das große Eingangtor zugeknallt mein Zeug weggeräumt, Irene mir immer hinten nach, Irene ist meine Kellnerin. Ich bin ins Auto gestiegen und wollte nur noch nach Hause, und hier den ganzen Hexen Scheiss hinter mir lassen.

Als ich dann zur Labadi kam, wo immer Riesen Stau herrscht, zu gewissen Zeiten und eben gerade zu der Zeit als ich da hätte durchfahren müssen um nach Hause zu kommen, die Kilometer lange Autoschlange hat mich dann wieder runter geholt und ich bin zurück zum Restaurant gefahren und Lucy und Sophie zu holen. Sophie wollte natürlich nicht alleine mit Ben im Restaurant in ihrem Zimmer schlafen, Sophie bewohnt ein kleines Zimmer im Restaurant, weil sie die einzige ist mit einem langen Nachhauseweg und es spät abends fast unmöglich ist ein Transportmittel zu finden. Lucy wohnt auf dem Weg nach Hause und Irene wohnt ja jetzt bei mir, seit Manuela zurück in die Schweiz gegangen ist. Wir sind dann nach Hause gefahren und ich hatte mich auch wieder beruhigt. Aber ein komisches Gefühlt hat mir das ganze doch hinterlassen, man hatte keine Vorstellungen mit was man es hier alles zu tun bekommt. Die Menschen sind hier noch so sehr mit Hexen, schwarzer Magie, Juju genannt, (wird tschutschu ausgesprochen) verhaftet und das geht ganz gut neben dem starken christlichen Glauben einher.

Samstag
Ich habe nicht besonders gut geschlafen, die Geschichte hat mich arg mitgenommen und die Hunde haben mich auch mal wieder verrückt gemacht, die einen wollte raus die anderen rein, im Moment treiben sich auch noch 2 Nachbar Hunde in unserem Grundstück rum, die wollen Nachts unbedingt bei mir im Garten sein, ich denke sie fühlen sich irgend wie sicher. Na jedenfalls was dann ab 3.30 morgens fertig mit schlafen. Ich habe es mit Lesen versucht, aber dabei sind mir dann immer wieder die Augen zugefallen, und wenn ich das Licht gelöscht habe, ging das Karussell im Kopf los.

Ich bin dann mit meinen Mädchen am Morgen ins Restaurant gefahren, mit dem Vorsatz Ben zu entlassen, sein Restlohn habe ich schon vorbereitet. Ich habe dann noch Regina angerufen, die Frau die mir Ben vermittelt hatte, sie war sehr erschrocken über was ich ihr zu erzählen hatte, dann sagte sie zu mir, seine Mutter habe ihr erzählt, dass er vor ein paar Jahren ein Mentales Problem gehabt habe und deswegen auch längere Zeit im Krankenhaus war, anscheinend sei das Problem jetzt wieder am ausbrechen. Es ist einfach schade ich habe ihn gemocht, und er war auch noch ein guter Elektriker zu allem.

Peter ( mein momentaner Mitbewohner und Mann für alle Fälle) ist mit mir zum Restaurant gefahren, weil ich keine Ahnung hatte wie sich Ben benehmen wird wenn ich ihm erkläre, dass er entlassen ist. Er war dann aber nicht da, nur das Vorhängeschloss an der Tür. Nach etwa einer Stunde ist er gekommen, nach dem ihn Regina angerufen hatte um ihm zu sagen, dass sie hier sei und mit ihm reden wolle, Regina hat auch noch 2 Leute mitgebracht, einen Mann und noch eine Frau. Als Ben kam wollte er gleich los legen, das hier im Restaurant was vor sich gehe, ich hätte ihm die Fresse schlagen können, so ein Theater wegen eines Albtraumes. Hier gehe was vor wiederholte er wieder, warum sei Prince und Alaji weggegangen, halt halt jetzt mach mal Pause ja, - die beiden sind nicht gegangen sondern sind von mir gegangen worden, ich habe ihm gesagt er sollte da nicht solche Märchen in der Welt herum posaunen. Er solle jetzt seine Sachen packen und gucken das er weg komme. Was er dann auch ohne weiteren zwischen Fall gemacht hat.

Aber es gibt zwischen durch Situationen, die mir in Erinnerung rufen, warum es mich eigentlich nach Afrika gezogen hat. Die Fröhlichkeit der Mensch, ihr Art zu leben.

Im Moment, graben ein paar Arbeiter vor dem Restaurant, um irgend welche Röhren zu verlegen. Ich habe wie alle Restaurant, Drinking Spots laute Musik, mehrheitlich spiele ich ghanaische Musik, manchmal abends Soul und Oldies die auch noch sehr gerne gehört werden.

Also zurück zu meinen Arbeitern, ich verkaufe ja auch Zigaretten und Schnaps in kleinen Beuteln zu .-50 Peswas etwa 25 Cents, die holen sie sich dann so den Tag durch, stellen man sich das als Europäer mal vor, Alkohol am Arbeitsplatz, ich hoffe doch das die verlegten Rohre dann auch gerade verlaufen.

Meine Musik tönt weit über die Strasse und animiert die Arbeiter zum tanzen, es Bild für die Götter, in Arbeiter Klamotten und Schutzhelm auf dem Kopf, bewegen sie sich zu Reggae oder hiesigem Hiplife, entweder im Graben stehend oder auf der Strasse. So was bekommst man in Europa wohl kaum zu sehen. Wenn sie kommen morgens, begrüßen sie mich mit Hello Mami und abends bye Mami. Frauen in einem gewissen Alter werden hier generell Mummy genannt. Die Lebensfreude dieser Mensch ist oft bemerkenswert, zu klage gäbe es genug, nur tun sie es kaum. Musik bringt sie automatische zum tanzen. Es ist ansteckend, ich habe mich vor mein Restaurant begeben und habe mit ihnen getanzt

Dienstag
Heute morgen war wieder der Wurm in allem drin. Auf dem Weg zur Arbeit, war mein Vorderrad plötzlich schneller als ich, ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie das Rad weg war, keine Ahnung wie und warum das passiert ist, zum Glück bin ich nicht schneller als 30 gefahren. Meine Mechaniker war eh auf dem Weg zu mir, weil einer der Bremseklötze am A.... war.

Ich habe dann meinen treuen Freund Peter Gorecki angerufen, der bei mir wohnt und der hat sich dann gleich auf die Socken gemacht um mir zu helfen, so ne gute halbe Stunde musste er schon laufen, aber ein Motorradfahrer hat sich dann seiner erbarmt und hat ihn ein Stück mitgenommen bis zu dem Auto. Zu allem Übel, ist das Rad welches sich aus dem Staub gemacht hatte, an einen Ort gerollt, den man kaum sauberen Fusses erreichen konnte, dann auch noch schlüpfrig. Nicht weit davon entfernt war eine kleinere Abfallhalde, auf welcher die Leute ihren Dreck hinschmeißen, wenn die Abfallentsorgung mal wieder nicht funktioniert und dies tut sie hier leider sehr selten. Peter hat nach Karton geschaut, um darauf gehen zu können. Ich habe mich fast totgelacht, wir er da mit seinen teuren Lederschuhe im Schlamm rum stampft und krampfhaft versucht nicht auf die Schnauze zu fallen, weil es so schlüpfrig war, na jedenfalls haben wir es dann geschafft das Rad zu retten und wieder unter das Auto zu schrauben. Nur hatten wir keine 4 sondern nur noch 2 Schrauben, ich also sehr vorsichtig weiter gefahren bis zum Restaurant.

Wenig später kam Ebenezer mein Automechaniker um die Bremseklötze zu wechseln.

Die Menschen hier sehen alles und sind sehr neugierig. Ein Kunde welcher bei mir Fufu gegessen hatte, hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich an meinem Vorderrad nur 2 Muttern habe, - ja ich weiss, habe auch schon versucht welche zu bekommen heute morgen, aber auch dies ist wie vielen hier ein Problem.

Mittwoch
Wir warten seit Tagen auf Wasser, mein Wasser Tank ist fast leer. Ich muss das Wasser kaufen, weil es in der Gegend wo ich wohne keine Wasserleitung gibt, mir wird es mit einem Tankwagen gebracht. Die Wassermänner haben mir gesagt, die Stadt habe die Wasserleitung geschlossen, aus welchen Gründen auch immer. Ghana besitzt einer der größten Staudämme der Welt und doch kommt es immer wieder zu Wasser Knappheit.

Im Restaurant bin ich an der Wasserleitung angeschlossen, aber auch die fließt nicht jeden Tag. Die elementarsten Sachen wie Wasser, Gas und Abfallentsorgung können sich hier zu einem Problem entwickeln.

In Ghana wird zu 98% mit Gas gekocht, aber es kann passieren, das ich zur Gasfüllstation gehen und es heist, - kein Gas, vielleicht morgen. Das wird dann schon mal eng, vor allem im Restaurant, obwohl ich Reserve Zylinder habe. Vor ein paar Tagen bin ich 20 Kilometer gefahren, um die Gasflaschen zu füllen, ich habe gehört, das die da Gas haben und weil dann alle da hin rennen, kann es dann sein, dass ich stundenlang in der Schlange stehe und wenn ich dann ganz großes Glück und kurz davor bin an der Reihe zu sein, heisst es, - Gas is finish come tomorrow. Manchmal könnte ich laut schreien, aber ich habe gelernt, dann einfach am anderen Tag zu kommen, am bestens morgens um 6 Uhr, damit ich in der Schlange vorne stehe.

Ich glaube die Menschen in Europa wissen nicht wirklich wie einfach ihr Leben im Grunde ist, da nehme auch ich mich nicht aus, einmal hier und die kleinsten Sachen werden zu einer Herausforderung.

In der Schweiz dreht ich den Wasserhahn auf, Wasser fließt, am Kochherd (wenn Gas) den Schalter gedreht und schon strömt das Gas, kaum jemand macht sich Gedanken, warum dies so ist, es ist einfach normal. Wer von Euch, hat in den letzten 30 Jahren einen, wenn überhaupt einen, Stromausfall über mehrere Stunde bis zu 36 wenn es ganz hart kommt, erlebt.

Ich glaube wenn ich wieder zurück in die Schweiz müsste, würde ich vieles mit anderen Augen sehen und wahrscheinlich, bei vielen Sachen cooler bleiben.

Ich brauche 5 mickrige Schrauben für meine Räder am Auto, bis ich die wieder habe werde ich wohl tagelang herum rennen müssen. Faszination Afrika, (lach) für mich hat Afrika seine Faszination verloren. So mag es sein, wenn man hier mit Geld lebt. Aber da ich ja keines mehr habe, (lies vorherige Blogs Beschissen), fasziniert mich hier eigentlich kaum mehr was. Doch was mich hier fasziniert ist, das Ghana in Land ist wo das Gesetz schweigt, wenn das Geld redet. Immer wieder erstaunlich was man hier für Geld alles bekommt, sogar Straffreiheit bei einem Verbrechen. Entweder besticht man die Polizeibeamten, (wie es in meinem Fall war, siehe Beschiss) oder dann später den Richter.
Sorry ein kleiner Abstecher in die Welt der nicht käuflichen Gerechtigkeit in Ghana siehe Bild unten.

Lachhaft, die große ghanaische Lüge und daran glauben sie hier wohl selber !!!!
Dieses Riesen Plakat steht vor dem Gerichtsgebäude in Accra

Also die Schrauben habe ich bekommen, aber es war ein Kleinkrieg nötig dafür. Der Mechaniker hat sie montiert und mir dann gesagt eine Schraube koste 5 Ghc ( 2.50 Euro), ich habe gefragt ob er noch richtig Ticke, doch doch meint er so viel kosten die Dinger, ich sagte. - OK dann schraube sie mal wieder ab und ich hole mir die in der Stadt irgend wo auf dem Automarkt. Er meinte dann, - bin gleich zurück und ging seines Weges.

5 Minuten später kam er zurück wohl mit seinem Boss, der wollte dann auch noch mal 5 Ghc, ne Jungs abschrauben, er fragte mich was ich den bezahlen will, ich habe ihm gesagt ich bezahle nicht mehr als 2.50 und das ist noch genug, nein, meinte er 3 Ghc müsse er haben, interessiert mich nicht was er haben müsse, 2,50 oder abschrauben. Sie sind verschwunden und wieder gekommen und waren einverstanden, zu meinen Bedingungen - na also wer sagts den, geht doch. Natürlich wäre es blöd gewesen, hätte er sie abgeschraubt, dann wäre die Suche von vorne losgegangen, aber ich wusste das er auch mit 2.50 Ghc genug verdient.

Weiße Menschen gelten hier in Ghana und ich denke in ganz Afrika generell als Geldsäcke und die kann man ruhig ausnehmen. Manchmal bin ich es müde, immer und über all dem Versuch ausgesetzt zu sein über den Tisch gezogen zu werden. Hier gibt es mit Sicherheit Ghanaer die sind um ein vielfaches Reicher und ich.

Es mag ja mal ganz lustig sein wenn man in Urlaub ist, das Handeln, aber wenn ich dem täglich ausgesetzt bin, für die kleinste Sache, dann hat man irgendwann die Schnauze voll.

Heute war dann auch noch das AMA (Restaurant Inspektoren) bei mir, als ich die drei Gestalten auf der Strasse sah in ihren Uniformen, dachte ich, - scheisse nein die nicht auch noch, eigentlich hatte ich genug für den heutigen Tag. Ich war dann auch dem entsprechen übellaunig mit ihnen, zumal ich weiss das die auch nur Geld wollen, damit sie in meinem Restaurant nichts finden was nicht hin gehört, finden tun sie immer was, vor allem wenn man nicht ein “kleines Geschenk von Herzen” rübeschiebt.

Sie haben sich alles angeschaut. Da wollte die Dame die dabei war, mir sagen meine Kellnerin müsse ein weißes Häubchen tragen wie meine Köchinnen weil sie auch mit dem Essen in Berührung kommt. Ich habe sie angeschaut und sie gefragt, dass dies jetzt aber nicht ihr Ernst sei. Eine Kellnerin, die soll doch ein süsser Anblick sein, wie kann sie das, eingeschnürt wie eine Nonne, ne habe ich gesagt, dass kommt nicht in Frage, so was habe ich in der ganzen Welt nicht gesehen und ich bin schon weit gereist. So bestimmt wie ich in dem Moment aufgetreten bin, hat sie mich ganz verdattert angeschaut und gesagt, - ja ist OK Madam. Die sind es hier nicht gewöhnt, dass man gegen Autoritäten aufbegehrt oder sich getraut Kritik anzubringen, na an dies müssen sie sich bei mir noch gewöhnen. Sie haben sich dann noch den Kühlschrank und Kühltruhe angeschaut, aber bei mir gibt es nichts zu bemängeln. Sie hat dann noch diese und jene Bemerkung gemacht, das Unkraut das wächst auf dem Stück unbebautem Land, ich habe ihr erzählt, dass ich den Caretaker habe rausschmeissen müsse, und somit die Arbeiten einwenig liegen geblieben seien, ich aber am Samstag einen neuen bekomme. (Nachtrag, der kam war aber so unverschämt, dass ich ihm gleich gesagt habe er könne wieder verschwinden. Er wollte mehr Geld und mein Auto fahren.....tztzt Sachen gibt es.

Ich habe ihr gesagt ich wisse, dass hier alles noch ein wenig unfertig aussehe, aber dafür gebe es einen Grund, Ich habe ihr in kürze die Geschichte meines Beschisses erzählt, ich glaube die waren doch ein wenig schockiert über so viel Gemeinheit und haben darüber glaub ich ganz vergessen, dass sie wohl noch ein “Geschenk von Herzen” erwartet haben, oder sie hatten sich einfach nicht dafür, nach der Geschichte noch danach zu fragen.

Als ich abends nach Restaurant Schluss nach Hause fahren will, geht die Beifahrertür nicht mehr auf, das Fahrgestell war so verzogen durch den Sturz heute morgen, das sie klemmte, ich hätte los heulen können.

Donnerstag
Aber die Woche ist ja noch nicht rum, Wasser gibt es inzwischen seit einer Woche nicht mehr. Ich hatte Glück, heute morgen hat das Wasser im Restaurant angefangen zu fließen, also ist die Leitung offen. Wir haben gestern Nacht schon kleine Plastikbehälter gefüllt mit Wasser und sie mit nach Hause genommen, weil mein Wassertank im Restaurant noch einiges an Wasser enthält, das Wasser im Haus aber, jede Minute alle sein kann. Zum Duschen hat es noch gereicht heute früh. Es können aber nicht mehr als 50 Liter sein die noch im Tank sind. Die Wassermänner haben gesagt ich solle sie heute Abend anrufen, um zu sehen wie weit das Wasser ist und ob die Leitungen offen sind.

Also eines lernt man hier in Ghana schon, improvisieren !

Freitag
Heute morgen um 8 Uhr bekomme ich ein Anruf von Lucy meiner Küchenhilfe, das Restaurant habe kein Strom, aber die Nachbarschaft hätte Strom, - Scheisse man, sorry, aber es ist jetzt dann einfach genug, mehr geht bei mir nicht mehr. Manchmal habe ich das Gefühl ich raste aus, drehe durch. Eigentlich wollte ich heute zu Hause bleiben, wenigstens den Morgen, weil da auch einiges zu erledigen wäre.

Ich sitze jetzt im Restaurant am Computer, schreibe an dem Blog und warte auf den Elektriker. In der Nachbarschaft habe ich rumgefragt ob einer eine Telefonnummer von dem Elektrizitätswerk habe, aber natürlich haben sie nicht. Inzwischen läuft der Generator, weil das einzige was mir Sorgen macht die Kühltruhe ist, wo sämtliche unserer teuren Ware für die Zubereitung der Menüs lagern, der Fisch und das Fleisch.

Ein regnerischer trüber Tag ist es auch heute, es hat wieder geregnet heute Morgen früh. Wenn bis zum Abend keiner da war, mache ich dicht. Der Generator verschluckt eine immense Menge an Benzin und dies ist hier in Ghana nicht gerade Billig.

Ich habe mir dann den Stromzähler angesehen und festgestellt, dass er tot ist, kein Lämpchen leuchtet und der Display ist leer. Da gibt es nur eins ich muss zum Elektrizitätswerk und mir einen Mechaniker holen, mit dem wird wohl mein Elektriker nicht fertigt, ich also los, über die Buschstrasse, weil dies der schnellste Weg ist, aber bestimmt nicht der beste fürs Auto, mein alter Schrotthaufen, es war kurz vor 4 Uhr Nachmittags und ich wusste nicht wie lange die noch offen haben, wäre schön blöd wenn ich die ganze Nacht den Generator laufen lassen müsste, da könnte ich mir die Nahrungsmittel im Tiefkühler vergolden lassen.

Ich habe mich dann schlau gemacht wo ich mich für dieses Problem melden muss, ist fast wie in der Schweiz, man wird von einem Ort an den Anderen geschickt. Dann hatten die zuständigen Herren auch noch Sitzung und ich musste warten. “Die Vorzimmerdame” hat mich dann nach ein paar Sachen gefragt, unter anderem sollte ich die Nummer des Strommastes wissen, Ich habe meinen Elektriker angerufen, der inzwischen beim Restaurant angekommen ist. Da gab es aber keine roten Blech Nummerschilder wie die Dame gesagt hat.

Der Elektriker hat mich dann angerufen noch wären ich auf darauf warte, dass die Männer aus der Sitzung rauskommen, er hat gesagt er habe den Fehler gefunden, der Hauptschalter sei ausgeschaltet gewesen, ich habe gesagt, - aber da hat doch gar keiner daran rum gemacht !!

Also ich wieder ins Auto und die Buschstrasse zurück, als ich im Restaurant ankam, hat er mir erklärt, dass mit ziemlicher Sicherheit ein kurzer Stromausfall war, und als der Strom zurück kam, hat sich der Kasten ausgeschaltet weil die Voltzahl zu hoch war. Die neuen Stromzähler schalten sich automatisch aus, finde ich nicht schlecht, weil hier der Strom wirklich was unberechenbares ist und es schon mal dazu führen kann, dass ein Fernseher oder Kühlschrank kaputt geht.

Das Wasser haben wir heute Abend bekommen !!!

Noch eine kleine Geschichte zum Samstag
Ich bekomme meinen Abfalle, in der Regel wöchentlich entsorgt, aber seit ein paar Wochen ist der Wurm drin, um es in meinem Restaurant nicht zu einen Abfallkatastrophe kommen zu lassen, nehme ich dann schon mal Abfall mit nach Hause um ihn da in meine Tonne zu werfen, kann aber auch sein das es umgekehrt ist, weil Abfallentsorgung hier ein wirkliches Problem darstellt. Dabei könnte man (Ghana) aus diesem Abfall so viel machen, vorallem Energie.

Na jedenfalls kommt alle 2 Monate eine Dame und kassiert das Geld ein für die Entsorgung. 10 Ghc pro Monat. Die Dame und ihre Gesellschaft haben so ihre Mühe mit mir, weil ich einfach nicht einsehe, warum ich den ganzen Betrag bezahlen soll, aber nur den halben Service dafür bekomme, dass habe ich der Dame dann auch so verklickert, aber die war garnicht begeistert darüber, dass sich nun die blöde Obruni (Weiße) erlaubt, das Geld zu kürzen, Ich habe es an ihren verdrehten Augen, Geschnaufe und Geschnalze mit der Zunge bemerkt. Ja, - hat sie  gemeint, - wir hatten ein Problem mit dem Auto, ist nicht mein Problem Schätzchen, dann sorgt dafür das ihr Ersatz habt. Ich habe ihr gesagt, was soll das, ich bezahle für was ich bekomme und Schluss. Ja ob ich den den Abfall immer rausstelle, ja klar der geht am Montag morgen vor die Tür und da ich ja im Moment nicht weiss, kommt ihr oder nicht, bleibt der draussen. Dann wollte sie noch wissen, und dacht wohl sie stellt mir damit einen ganz klevere Frage, was ich den mit dem Abfalle machen würden wenn sie, wie ich behaupte nicht jede woche kämen, na was wohl, ich schmeisse die Säcke in mein Auto und entsorge sie zu Hause in meiner Abfalltonne, und schmeisse sie nicht auf die Strasse wie die Ghanaer, obwohl ich oft Lust dazu hätte.

Vor zwei Wochen, haben wir dann aus lauter Verzweiflung, weil wir im Abfall fast ertrunken sind, die Tonne vor unserem Haus entleert und den Abfall verbrannt.......Africa for you, hät ich mir in der Schweiz wohl kaum vorstellen können so was zu tun.

Ich habe dann der Dame noch erklärt, dass ich ja meinen Kunden auch nicht einen Tilapia (Fisch) mit fried Rice für 9 Ghc verkaufen und dann beim Servieren sagen, Ups sorry, die Fischerhaben gerade ein Problem mit dem Boot, sie konnten keine Fische fangen, wo kämen wir denn hin.

Ich habe ihr gesagt wenn es nicht passt, soll sie mit ihrem Boss vorbei kommen. Sie ist dann davon gerauscht, sichtlich sehr unzufrieden mit der Bemerkung sie müsse, das im Office besprechen, sie komme am Samstag wieder. Na mal sehen !!!

Ich habe mich dann anschliessend mit der Nachbarin unterhalten die einen kleinen Laden hat, die bezahlt schön brav ihre 10 Ghc ob die Tonne nun geleert wurde oder nicht !!!! hmmmm


Es gäbe noch viel zu Berichten, weil hier wirklich kein Tag wie der andere ist. Manchmal sehe ich es als Herausforderung, manchmal als Stress, und oft deprimiertes es mich, ich fühle mich oft alleine und überfordert.

Ich möchte mal an dieser Stelle erwähnen, dass ich sehr gesegnet bin mit meinem Restaurant Personal, was weiss Gott in Ghana keine Selbstverständlichkeit ist. Vor allem meine Kellnerin Irene, der kann ich die Kasse, das Bedienen vertrauensvoll überlassen.

Vielleicht widme ich einen nächsten Blog der käuflichen Gerechtigkeit hier in Ghana !!!!


MEINE PERLEN IRENE UND LUCY



Sonntag, 3. Juli 2011

Der Beschiss bei Landkauf in Ghana



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Es hört nicht mehr auf, wir kommen einfach nicht zur Ruhe. Wir dachten auf alles was wir uns nun konzentrieren können sei unser Restaurant und es zum laufen zu bringen.

Seit einem Jahr versuchen wir nun die Papiere für das Land zu bekommen, auf welchem das Restaurant steht. Eric der Agent der uns das verkauft hat, im Namen seines Kunden, sollte sich darum kümmern, dafür haben wir ihm 2000 Ghc bezahlt (ca. 1400 CHF) gegen Quittung.

Dann kam dann die ganze Sache mit dem “Beschiss” und es ist alles einwenig in den Hintergrund getreten, mit dem Land. (Siehe die Blogs Beschissen). Ich habe mich dann immer wieder mal bei Eric gemeldet und nachgefragt wie es den nun mit unseren Papieren stehen würden. Er sagt einmal ziemlich am Anfang, er habe einen Bekannt bei der TRUST, so heisst die Stelle wo Land eingetragen wird und die Papiere ausgestellt werden. Der Bekannte würde ihm bei den Papieren helfen. Nach ein paar Wochen habe ich dann wieder mal nach gefragt und er hat mir gesagt, es gäbe jetzt da ein kleines Problem, der Bekannte arbeite nicht mehr bei der TRUST und es seien alle Mitarbeiter ausgewechselt worden und im Moment würden sie keine Papiere ausstellen. Immer und immer wieder habe ich Eric gefragt was den nun sei, der hatte immer eine passende und beruhigenden Antwort, ich glaube ich wollte ihm einfach glauben, weil ich im Moment einfach genug hatte mit der anderen Geschichten, vielmehr hätte ich wohl nicht mehr verkraftet.

Im Oktober 2010 wollte ich es dann doch einwenig genauer wissen und bin mit Eric und King, der zu dieser Zeit gerade hier war, zum TRUST gegangen. Der Typ da meinte er könne gar nichts machen, er brauche vom Vorbesitzer, Henry Darko, den Original Landtitel und die Quittung, von wem er es gekauft und wie viel er bezahlt hat. Henry müsse persönlich vorbei kommen und 2 Foto bringen.

In den nächsten Wochen habe ich dann Eric ein paar Mal angerufen, ob den Henry nun beim TRUST war, ich bekam immer die gleiche Antwort, nein Henry sei zu beschäftigt, aber am nächsten Freitag oder am nächsten Montag, Die Freitag und die Montag gingen vorbei und er kam nicht. Es hatte immer alles so einleuchtend geklungen, dass eigentlich nicht wirklich Misstrauen bei mir hoch kam. Da ja Eric bei der ganzen “Beschiss” Geschichten an unserer Seite stand, habe ich mir eigentlich nicht wirklich Gedanken gemacht, ob er nun auch ein Betrüger sei.

Ich weiss, dass ich leicht gläubig war, aber ich glaube ich wollte der Wahrheit einfach nicht ins Gesicht schauen, ich hätte zu diesem Zeitpunkt einfach keinen weiter Tiefschlag verkraftet. Im Grund wusste ich es, dass er ein faules Ei ist. Da aber auch nie irgendjemand auf dem Land erschien um Besitzansprüche anzumelden, dachte ich, dass wohl doch alles in Ordnung sei.

Die Eröffnung der Restaurants hat dann auch unsere volle Aufmerksamkeit erfordert, so das die Sache wieder in den Hintergrund gedrängt wurde.

Als dann wieder ein wenig Ruhe in alles eingekehrt war, habe ich mich entschlossen nun der Sache doch selber auf den Grund zu gehen. Ich habe mich auf die Socken gemacht. Ende März 2011 wollte es doch wissen, wo den nun das Problem liegt. Ich musste mich beim Empfang anmelden, bald darauf wurde ich vom Boss selber empfangen. Ich wurde in sein Büro geführt. Er fragte höflich nach meinem Anliegen. Ich erklärte ihm die Sache und er erinnerte sich daran, dass ich vor ein paar Monaten mit King schon einmal hier war.

- Ja die Sache sei ziemlich kompliziert und dann kam der Hammer. Das Land welches uns Henry Darko verkauft hat, sei der TRUST gestohlenes Land. Der Bekannte den Eric angeblich bei der TRUST hatte, war ein faules Ei und hat Land verkauft, welches nicht ihm gehört und damit die Leute die kauften nicht sofort Verdacht schöpften, hat er falsche Landpapiere ausgestellt. Ich denke das war mit der Grund warum die Leute bei der TRUST ausgewechselt wurden, weil wohl alle da Banditen und korrupt waren.

Ich bin da gesessen und hätte am liebsten einfach in ein Loch verschwinden wollen, ich will es nicht hören. Ich habe den Typen gefragt, ob es denn möglich sei, dass wir unser Land verlieren, er meinte so ziemlich kalt, - ja das könne sein. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und doch ging mir so viel durch den Kopf, dann kamen die Tränen , ich konnte sie nicht zurück halten. Der Boss war ziemlich ratlos, noch unter Tränen habe ich ihm erzählt, das dieser Beschiss nicht das einzige sei, was wir hier in Ghana seit einem Jahr erleben. Er war echt schockiert, als er in Kürze von der anderen Geschichte erfuhr. Als ich mich wieder beruhigt hatte, fragte ich ihn ob er eine Ahnung habe was seine Aussage für uns Bedeute, an dem Land resp. dem Restaurant hänge unsere ganze Existenz, das Restaurant sei eröffnet und wir arbeiten und es ist alles was wir noch haben um uns über Wasser zu halten. Wenn wir diese Land verlieren, dann gibt es für uns nur noch den Weg nach Hause.

Ich habe ihm kurz erzählt was uns noch so alles passiert ist mit meiner Schwagerfamilie (Blog Beschissen), er hat nur den Kopf geschüttelt. Er hat mich gefragt ob ich seine Hilfe möchte. In Ghana ist Hilfe meistens mit Geld verbunden und so antwortet ich ihm, - ich kann mir nicht einmal mehr einen Anwalt leisten und die Bande vor Gericht zu bringen, noch könne ich mich Scheiden lassen, also bei uns sei nichts mehr zu holen. Er frage mich noch einmal ob ich seine Hilfe wolle, natürlich würde ich seine Hilfe gerne in Anspruch nehmen.

Ich solle anderen Tags um 12.00 wieder zu ihm ins Büro kommen und doch gleich Eric den Agenten mit nehmen. Ich solle einen Brief schreiben, einen Antrag auf Unterstützung und die Angelegenheit beschreiben. Ich war bis 4 Uhr morgen auf und habe den Brief formuliert, damit er nicht zu lang wird, aber doch alles wieder gibt was wichtig war.

Anderen Tag um 11.30 war ich auf dem TRUST, ich bin kaum gesessen ist auch Eric gekommen, ungewöhnlich pünktlich für ein Ghanaer. So hatten wir noch einwenig Zeit miteinander zu reden. Ich erzählte ihm was Paa Joe mir gesagt hatte und Eric meinte, dass könnte nicht sein, er habe die Papiere doch zum TRUST gebracht, da müsse ich sicher etwas falsch verstanden haben. Ich habe Prince (meinen Caretaker) der mit gefahren ist gefragt, er habe doch das selbe verstanden, er meinte ja. Das ist mit ein Grund warum ich Prince an viele Orte mit nehme, 4 Ohren hören immer besser als 2. (leider hat mich der gute in zischen auch verlassen, er hat wohl was besseres gefunden)

Dann wurden wir in Paa Joe’s Büro gerufen, er hat meinen Brief gelesen und immer wieder den Kopf geschüttelt, gewisse Absätze hat er wiederholt gelesen, es sei ungeheuerlich, was uns da passiert sei. Ich fragte ihn ob er alles verstehen, weil mein Englisch nun nicht ganz perfekt sei, er meinte, - es sei alles sehr detailliert geschrieben und gut zu verstehen, er lese gewisse Abschnitte nur zwei Mal, weil es kaum zu glauben sei. ( Blog Beschissen 1-6)

Als er fertig war, hat er sich an Eric gewandt und gemeint, - es mache ihn sehr sehr wütend wenn er solche Sachen hören und lesen würde, was mit Ausländern passiert die in sein Land kommen, ihr Geld investieren und in Frieden mit ihnen hier leben möchten.

Er erzählt uns als, er das letzte Mal in den Staaten war, sei er auf einem Highway von der Polizei, zwecks Ausweiskontrolle angehalten worden, er hat ihnen seinen Pass gezeigt und weil sie über Ghanaer nur gutes wussten, haben sie ihn ohne weiter wieder gehen lassen. Er hat zu Eric gesagt ich möchte, dass dies auch in Zukunft so bleibt, aber was denkt Du werden diese zwei Ladies in ihrem Heimatland über Ghanaer erzählen, sollten sie wieder zurück gehen müssen. Plötzlich wurde er laut und ungehalten, er hat sich dann aber entschuldigt und gesagt, die ganze Sache mache ihn einfach wütend.

Er fragt mich ob ich immer noch mit Dennis Galley verheiratet sei, - ja habe ich geantwortet, ich habe ja kein Geld für einen Anwalt. Er sagt er würde mir einen besorgen.

Das wäre ja zu schön um war zu sein, endlich mal jemand dem unsere Geschichte wirklich an die Nieren geht. Bis jetzt sind wir in Ghana noch nicht wirklich auf Hilfe gestoßen. Selbst die Schweizerbotschaft hatte zu unserm Fall nichts zu sagen als, - Es tut uns leider, aber.......

Er hat sich dann die Quittung angeschaut die wir für die 2000 Ghc von Eric erhalten haben, welches er für das Erstellen der Papiere bekam, aber nie was dafür getan hat. Paa Joe hat Eric gefragt ob er sich bewusst sei, dass der Betrag inzwischen 4000 Ghc sei. Eric antwortete, ja dies sei er sich bewusst. Paa Joe hat von ihm verlangt, dass er bis spätestens dem folgenden Tag, das Geld bezahlen und das ausgefüllte Antragformular vorbei bringen muss. Eric wollte behaupten, das Formular sei noch bei uns, - ne ne mein Lieber, dass hast Du das letzte Mal ausgefüllt wieder mit genommen, mit den Fotos.

Ich merkt nun langsam das Eric genau so ein Bandit ist wie alle anderen, er konnte uns nur einfach länger was vorspielen, ich hätte ihn am liebsten ins Gesicht geschlagen, aber der bekam jetzt auch noch sein Fett weg.

Ich kann einfach diese dummen Menschen nicht verstehen, wie können die überzeugt sein davon, dass so was nie auffliegen würden. Nun wurden mir auch blitzschnell ein paar Zusammenhänge klar, wie Schuppen ist es mir von den Augen gefallen.

Eric hatte mir ja gesagt er habe einen Freund auf der TRUST, der ihm bei den Papieren behilflich sei, der würde sich um alles kümmern. Als dann aber alle Mitarbeiter ausgewechselt wurden, ich vermute genau aus dem Grund weil sie falsche Spielchen trieben und dafür Geld kassierten, wohl nicht nur dieser Robert. - Nun hatte Eric ein Problem.

Wir haben ihm geglaubt blöd und unwissend wie wir waren. Mir kam dann plötzlich zu Bewusstsein, dass er wohl auch mit der ganzen Bande unter einer Decke stecken musste, nur einfach immer unser Vertrauen behalten konnte, weil er sich bei uns einschleimte.

Er war der erste der mit uns auf dem Polizei Hauptquartier in Accra war und seine Aussage gemacht hatte. Er was immer da hilfsbereit, war somit immer an unsere Seite und bestens informiert was läuft. Heute habe ich plötzlich gemerkt, dass auch er im trüben fischt. Mir wurde schlagartig klar was sein Spiel war. Nur ist ihm jetzt wohl der Schuss nach hinten los. Als die bei der TRUST alle Mitarbeiter ausgewechselt haben.

Ich vermute dieser so genannte Freund hätte Eric wohl falsche Papiere für unser Land liefern sollen, dass ging dann halt nicht mehr und so kam die ganze Verzögerungstaktik und schließlich ist der Schwindel aufgeflogen.

Ich glaub mich tritt ein Pferd, wie verlogen und krank sind die Menschen teilweise hier. So viel Kriminalität und Lügen, habe ich in meinen ganzen vergangenen 55 Jahren nicht gesehen. Hätte mir noch vor einem Jahr jemand gesagt was ich hier treffen würde, ich hätte es einfach nicht geglaubt.

Ich habe Eric sehr nervös gespürt, ich glaube er wird jetzt geschnallt haben, dass sein Spiel aus ist.

Ein paar Tage später habe ich Paa Joe angerufen und ihn gefragt ob den Eric nun das Geld und das Formular vorbei gebracht hatte, natürlich nicht, wie auch, er wird das Geld wohl auch nicht mehr haben, aber ich zum Glück eine Quittung. Paa Joe hat mir gesagt ich solle doch kommen und noch einmal ein Formular ausfüllen, weil er ohne dies nichts machen könne. Also ich am nächsten Tag hin und das Formular gekauft, ist ja alles auch nicht gratis. Während ich auf Paa Joe warte, habe ich das Formular ausgefüllt. Ich bin dann lange da gesessen und habe gewartet aber Paa Joe kam nicht, er ist morgens immer auf dem Gericht und ist wohl aufgehalten worden. Somit bin ich wieder gegangen und wollte anderen Tags gehen.

Ich bin dann aber am anderen Tag nicht hin, ich hatte einfach nicht den Nerv Ich war sowieso seit ein paar Tagen übel drauf. Manchmal habe ich das Gefühl jetzt schlittere ich in eine Depression oder ich bekomme einen Nerven Zusammenbruch, ich bin einfach am Ende meiner Kräfte, ich weiss nicht ob ich diesen Kampf hier unten noch lange aushalte. Wir sind alleine, es ist keiner da der uns wirklich zur Seite steht. Wir haben kein Geld mehr. Das was wir aus dem Restaurant holen, geht für Löhne und Einkäufe drauf, Benzin. Der Gewinn ist so klein, dass wir kaum davon leben können. Wenn ich mir vorstelle was wir an Geld in dieses Land geschleppt haben und was uns noch bleibt, kann einem schon schlecht werden.

Dann habe ich mich entschlossen doch hin zu gehen, bringt auch nichts wenn ich den Kopf in den Sand stecke, so regeln wir unsere Sache auch nicht. Ich kam aber nicht dazu hinzugehen, Paa Joe hat mich an dem Tag angerufen und gefragt ob ich im Restaurant sei, - ja bin ich habe ich ihm gesagt. Er sei in der Nähe und würde vorbei kommen. Er war dann auch gleich da. Er frage mich ob ich am Samstag im Restaurant sei, weil er den Landvermesser vorbei schicken wolle, um dasLand zu vermessen.

Ich habe ihm dann noch ein Mittagessen spendiert, so macht man das hier, ich glaube ich lerne langsam. Wir haben uns unterhalten, aber ich habe keine Ahnung was Paa Joe im Schilde führt und was er gedenkt mit dem Land und für uns zu tun. Wir haben noch einen großes Stück Land das brach liegt und er hat mir gefragt was wir planen darauf zu bauen, - bauen, auf Land das nicht mir gehört, ich habe ihn ein wenig schief angeschaut, aber Ideen hätte ich schon, habe ich ihm gesagt. Er hat dann noch in meiner Gegenwart Eric angerufen und ihn gefragt wann er denn nun gedenke das Formular vorbei zu bringen. Eric hat gesagt er komme am Montag. Na mal sehen. Paa Joe hat gesagt er wird mich anrufen am Montag. (hat er dann aber nicht)

Ich habe Paa Joe des Öfteren versucht zu erreichen, aber er geht nicht ans Handy und zurückrufen tut er auch nicht. Ich habe also keine Ahnung was da läuft und ob Eric nun das Formular abgegeben und das Geld bezahlt hat.

Ich hatte ein längeres Gespräch mit Julie einer Frau etwa in meinem Alter die nicht weit vom Restaurant einen Laden hat, mit Ihr habe ich mich vor ein paar Monaten angefreundet, mit ihr habe ich immer mal wieder über die Probleme gesprochen. Ich habe ihr erzählt wie sich das mit dem Land verhält und was in letzter Zeit passiert ist, ,- sie meint das kann doch alles nicht war sein. Ich habe ihr erzählt das der Landvermesser bei uns war und das Land neu vermessen hatte und fragte wessen Namen das Landpapiere tragen soll. Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. Also hat Julie gesagt sie rede mit Ihrem Mann Tete, weil der Landvermesser ein guter Freund von ihm sei, der würde ihm bestimmt verraten, warum er das Land vermessen hat.

Julie hat mich ein paar Tage später angerufen und gesagt, Tete habe mit dem Landvermesser geredet, erst wollte er nicht rausrücken mit der Sprache, was den nun mit dem Land sei, aber schließlich hat er dann Tete erzählt, das Paa Joe in beauftragt hätte, die Besitzurkunde zu erstellen, für uns. Noch kann ich es nicht glauben, dass dies die Wahrheit sein soll. Ich warte jetzt auf den Telefonanruf von Paa Joe. Ein Riesen Stein wäre mir vom Herzen, wenn wir endlich die Papiere für dieses Land hätten.

Ich habe versucht Paa Joe mehrmals per Telefon zu erreichen, aber er ging nicht ran. Ich habe keine Ahnung was da nun weiter geht. Ich denke ich werde die nächsten Tage selber beim Trust vorbei fahren und zu sehen ob ich Paa Joe treffe.

Beschiss über Beschiss, was ist nur mit diesem Land los. Keine Gerechtigkeit, Korrupt, Lügen und Betrügen sind hier der Alltag. Ich frage mich ernsthaft was ich in diesem Land noch verloren habe.

Was ist aus meinem Traum geworden in diesem Land zu leben, eine Albtraum.

Mein Freundin die hier mit mir ist, hat sich entschlossen nach Hause in die Schweiz zu fahren. Nun wird wohl alles an mir kleben.

Ich werde Euch weiter Informieren, was den mit dem Land passiert, schicken sie die Bulldozer und machen alles dem Erdboden gleich, Bis es so weit ist, machen ICH weiter wie bisher, ich arbeite in unserem Restaurant und versuchen den Namen “2 Swiss Ladies” unter die Leute zu bringen, obwohl nur noch 1 Swiss Lady übrig geblieben ist.

Herzliche Grüße aus Ghana
Eure Ursula

23.6.2011











Sonntag, 26. Juni 2011

JETZT GEHTS DER BANDE AN DIE WÄSCHE


 
Nun bin ich alleine, meine Freundin hat sich entschlossen zurück in die Schweiz zu gehen. Sie fühle sich hier nicht mehr wohl, sie vermisse das soziale Leben. Es könne doch nicht sein, dass dies nun ihr Leben sein soll, Restaurant, Haus, Haus, Restaurant. Ich habe sie gefragt, was sie sich den vorstelle, dass die Leute uns gleich von Anfang an die Bude einrennen würden, aller Anfang ist schwer, vor allem wenn man Leute dazu bringen will, Geld auszugeben.

Ich glaube eher es war bei ihr die Existenzangst, weil das Geld nun beängstigend schnell zur Neige geht und ICH bin mit Sicherheit auch ein Faktor, warum sie den Schutz der Heimat sucht. Wir hatten sehr viel Streit in letzter Zeit, resultieren daraus, dass ich immer mehr gesehen haben, dass wir alles andere als ein Team sind. Ihre Vorwürfe, dass ich sie bevormunden würde, dass ich sie dominiere, na irgend einer muss ja den Karren ziehen, ich hätte ihr das ziehen oft sehr gerne überlassen, aber das konnte sie dann eben auch nicht. Sie hat einfach zu schnell aufgegeben. Ob sie in der Schweiz findet was sie sucht, wage ich zu bezweifeln, aber ich wünsche es ihr.

Na was soll’s es ist nun so und nun muss ich in die Hände spucken und sehen wie ich zurecht komme alleine.

Das Restaurant läuft im Moment eher schlecht als recht, ich habe es immer gewusst, die Regenzeit wird eine harte Zeit und kann dazuführen, dass auch ich aufgeben muss. Tageweise kommen gar keine Kunden und an manchen Tagen sind die Ausgaben höher als die Einnahmen. Mein Personal will ja auch essen. Ich weiss, dass ich im Juni / Juli / August wohl vieles aus eigener Tasche bezahlen muss. Ich zerbreche mir den Kopf, was ich den noch tun kann, um das Restaurant attraktiver zu machen, AUCH OHNE GELD. Ich habe jetzt ein Mal die Woche Film Show, mit ziemlich neuen Filmen, aber auch da passiert im Moment einfach noch nichts, aber ich glaube, wenn ich das hartnäckig jede Woche durchführe, irgend wann werden es die Leute checken und am Donnerstag zum Film Abend kommen.

Vor ein paar Wochen bin ich auf der Strasse vor dem Restaurant gestanden, da fuhr Michael vorbei, ein deutscher Pilot, der ganz in der Nähe wohnt und oft bei mir Spätzle und Geschnetzeltes geniest. Er hat mir gesagt er habe einen Deutschen kennen gelernt, der hier Fälle bearbeitet wie auch der meine (Blog Beschissen). Ich solle ihn doch anrufen und mit ihm reden.

Habe ich dann gleich anderen Tags gemacht und wir haben uns getroffen am Sonntag in der Accra Mall, einem riesigen Einkaufscenter, man könnte meinen sich irgendwo in Europa oder Amerika zu befinden. Hier bekommt man alles, Emmentaler, Schweizer Schokolade, Wein aus Frankreich und Süd Afrika, Pasta aus Italien, wenn man das nötige Kleingeld hat.

Ich habe mich mit Peter Goreki in einem Restaurant getroffen, eine richtige Berliner Schnauze, und  habe ihm von meinem Fall erzählt, wie der bei der Accra Polizei korrumpiert wurde durch meine Schwiegerfamilie und ich eigentlich keine Hoffnung mehr hätte, dass da noch irgend etwas dabei rum kommen würde. Er hat mir von seinem Fall erzählt und dass er inzwischen 7 weitere Fälle bearbeitet von Leuten aus Deutschland, die durch das Internet in Ghana beschissen wurden.

Da ich ja aber in Ghana wäre, sei die ganze Sache für ihn viel einfacher. Leute die in Deutschland leben, müssen ihm eine Vollmacht ausstellen, damit er sie hier vollumfänglich vertreten kann. Es geht hierbei in den einzelnen Fällen um zig- zehntausenden von Euros. Fälle bei denen ziemlich geschlampt wurde und wenn keiner vor Ort ist, dann passiert auch nichts. Er hat mir dann noch gesagt, dass er eine neue Bleibe suchen würde, - na kein Problem, ich habe ein Riesen Haus, welches zur Hälfte leer steht. Ob er sich das anschauen könne, - na klar, gleich jetzt wenn er Lust habe. Seine jetzige Behausung ist ziemlich weit entfernt von den Behörden die er fast täglich aufsuchen muss.

Wir sind nach Hause gefahren und er war begeistert von meinem Haus und hat sofort zugesagt, wann er denn einziehen könne hat er gefragt, - na gleich, wenn er Lust habe. Gut er gehe sein Zeug packen und würde sich wieder melden.

Am nächsten Tag bekam ich einen Anruf von Peter Gorecki, er sei unterwegs mit seinen ganzen Sachen, ob ich zu Hause sei. Im Schlepptau hatte er noch Mike, einen Ghanaer der in Deutschland studiert hat und sehr gut Deutsch spricht. Peter hat ihn mir als seinen Assistenten vorgestellt. Er brauche Mike für englische Übersetzungen und um Briefe zu schreiben, weil sein englisch nicht reicht. Die Briefe die er für die Gerichte, Staatsanwälte, Beschwerde Stellen etc. schreibt, müssen schon in einem korrekten englisch sein.

So ist er dann mit Sack und Pack bei mir eingezogen, wir haben uns auf eine Monatsmiete geeinigt. Die Beinhaltet, dass ich ihm die Wäsche wasche, er die Küche benutzen und sich ansonsten in meinem Haus wohlfühlen darf.

Peter Gorecki entpuppt sich als eine Goldgrube im Haus, es gibt nichts was der Mann nicht kann. Er hat mir meine Waschmaschine repariert, nun läuft sie wieder wunderbar. Den Wasserbehälter für die Scheibenwaschanlage am Auto geflickt und die Anlage so gerichtet, dass das Wasser nun an die Scheibe spritzt und nicht über das Autodach. Nun pflanzt er Wassermelonen und was weiss ich, was er da noch alles in die Erde stopft im Garten.

Er geht hier in Accra bei den Leuten ganz oben ein und aus, vor allem bei den Gerichten und den Staatsanwälten, er ist auf Du und Du mit der persönlichen Assistentin des Justizministers, die ihm sagt, wann immer er irgendwo auf Probleme stosse, soll er sich nur bei ihr melden. Er tritt den Behörden hier in die Ärsche, beschwert sich wenn ihm was nicht passt. Er wurde schon mehrmalig verhaftet, weil er im Büro des Staatsanwaltes rum brüllte, so was sind die hier nicht gewöhnt. Er ist auch in Kontakt mit dem BKA, Bundeskriminalamt in Deutschland und der deutschen Botschaft hier in Accra, die ihn hier als Kontakt angeben, wenn Leute nach Hilfe suchen, die in irgend einer Form in Ghana oder von Ghanaern betrogen wurden.

Er hat mir gesagt, bei einem Crime, wie jetzt dem meinigen, braucht es keinen Anwalt, wie  mir die Polizei hat weiss machen wollen. Die wussten genau, dass ich mir keinen mehr leisten kann. So waren sie mich am schnellst los und der Fall in einer Schublade verschwunden.

Peter Gorecki ist ein wandelndes Gesetzbuch, er kennt so ziemlich jeden Paragraphen den er für seine Fälle braucht, er weiss teilweise mehr als die Anwälte und Staatsanwälte mit denen er zu tun hat. Die können ihm keinen vom Pferd erzählen, er kennt sich bestens aus.

Er hat in meinem Fall einen Antrag gestellt um Wiederaufnahme und ich hatte schon einen ersten Termin bei Chief State Attorney “Generalstaatsanwalt” wo nun mein Fall liegt. Ich musste ihm in kürze schildern was sich zugetragen hatte. Er wird einen Antrag stellen um Einsicht in die Polizeiakte zu nehmen. Wir sollen in einer Woche wiederkommen.

Was wir dann auch gemacht haben. Als wir schon auf dem Weg waren, bekam ich einen Anruf von einer Frau, sie hat sich vorgestellt, nur leider habe ich nicht mehr als den Namen Elisabeth verstanden, sie sagte sie habe meinen Antrag auf Wiederaufnahme meines Falles vor sich liegen und hätte noch ein paar Fragen dazu, ob es mir möglich sei bei ihr vorbei zu kommen und mit ihr diese Fragen zu besprechen, - ich sei eh auf dem Weg zum Generalstaatsanwalt also würde ich bei ihr vorbei schauen.

Ich bin nun viel unterwegs mit Peter und so lerne ich viele Menschen kennen, Gisela eine Deutsche die seit 35 Jahren in Ghana lebt und eine Pension mit Restaurant gegenüber der deutschen Botschaft führt. Michael der Pilot hat mit schon viel von ihr erzählt. Da hocken wir nun öfters wenn ich mit Peter Gorecki unterwegs bin.

Da im Moment sehr wenig läuft im Restaurant, habe ich mir angewöhnt nicht 12 Stunden rumzusitzen. Ich habe Irene meine Kellnerin, die ich ja schon lange kenne und auch vertraue, Verantwortung übertragen, damit wenn Kunden kommen, sie einkassieren kann. So habe ich auch einwenig Freizeit und kann einiges im Haus erledigen oder eben mit Peter unterwegs sein. Wenn man mit Behörden zu tun hat hier in Accra, kann ein einziger Besuch einem Stunden verbraten, weil sie entweder nicht pünktlich zum Termin erscheinen, also ich spreche da nicht von 5 Minuten oder einer halben Stunde, dass können dann schon mal 2 bis 3 Stunden sein, oder sie kommen überhaupt nicht.

Also zurück zum Generalstaatsanwalt und wie sich herausstellt, ist diese Elisabeth auch eine Staatsanwältin, na meine Herren jetzt geht’s aber los, die reissen sich ja förmlich um meinen Fall. Na die fürchten wohl einen Arsch tritt von Peter Gorecki wenn sie nicht spuren.

Wir sind ins Büro der Staatsanwältin gegangen, da hat sie sich noch einmal vorgestellt, aber den Nachnamen kann ich einfach nicht behalten, na macht nichts wenigsten kenne ich ihre Zimmer- und Telefonnummer, das ist noch fast wichtiger. Sie wollte von mir die Geschichte hören, wie es zu dem Beschiss, beim Kauf des Hauses kam, (kann nachgelesen werden im Blog Beschiss). Sie hat mich gefragt ob ich den Namen des Ermittlers kenne, beim Polizeihauptquartier, wo ich die Anzeige gemacht habe, na klar und ich habe sogar seine Telefonnummer. Sie hat dann auch gleich nach dem Telefon gegriffen und Inspektor Safo angerufen, sich vorgestellt und hat ihm gesagt warum sie anrufe. Sie hat ihm ein paar Fragen gestellt, und ich glaube Safo war wohl mehr als verdattert, so einen Anruf zu erhalten. Die Staatsanwältin hat in meinem Beisein in englisch geredet, ich habe mitbekommen, dass sie ein paar Mal die gleiche Frage stellen musste, ich glaube der wollte ihr was vom Pferd erzählen und nicht auf ihre Frage antworten. Schliesslich hat sie gesagt, ja so kommen wir nicht weiter, er solle ihr die Akte schicken und dann würde sie sich wieder melden.

Leute, nun wäre ich gerne eine Maus gewesen, die vor dem Bürotisch des Inspektors hockt, dem sein Gesicht hätte ich gerne gesehen als der Anruf kam. Für die Bande da am Police Headquarter war die Sache wohl schon längst vom Tisch. Als ich das letzte Mal bei Safo war und ich eine Kopie der Akte wollte, hat er gesagt, ja das müsse ich beantragen und die ganze Akte bekäme ich sowieso nicht zu sehen, ja und das könne eh Wochen dauern. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von Peter Gorecki und dem Generalstaatsanwalt und sonstigen Staatsanwälten, Ich bin vom Stuhl aufgestanden in Safo’s Büro, habe mich leicht über den Tisch zu Safo gebeugt und habe ihm leise in Gesicht geflüstert, - ich komme wieder mein Lieber, aber dann habe ich Leute im Rücken, die kann auch die  Schlampe (Juno Jones Mensah) nicht mehr Toppen und dann werden wir sehen. (Siehe Blog Beschissen, wie der Fall der Korruption zum Opfer viel). Ich hatte da wohl einen kleinen Anflug von Hellsichtigkeit. Peter Gorecki habe ich erst Monate später getroffen. Ich wurde so wütend bei so viel Überheblichkeit, dass ich ihm einfach was in Gesicht flüstern musste.

Anschliessend hatten wir Termin in Matthew Amponsah‘s Büro, um zu erfahren was jetzt nun weiter geht. Nach einer Stunde Wartezeit, ist er dann endlich erschienen, in seinem Büro habe ich einwenig den Schleimscheisser rausgehängt, er ist ja auch nur ein Mensch und zugänglich für Schmeicheleien. In seinem Büro herrscht eine eisige Kälte von der Kühlanlage, ich habe ihm gesagt er müsse achtgeben, das sei nicht gut für seinen Hals und er könne sich erkälten, er hat sich bedankt dafür das ich mich um seine Gesundheit sorgen mache.

Wir sind mit ihm zusammen ein paar Büros weiter, um ein paar Formulare auszufüllen. Vor dem Büro haben wir uns verabschieden und er hat gesagt Peter solle ihn am folgenden Tag anrufen um weitere Information zu bekommen. Wir waren schon ein paar Meter weiter gelaufen, als er uns nach eilte, um mir seine Visitenkarte in die Hand zu drücken, ich habe ihm meine gegeben. Nun habe ich einen Freund ganz weit oben.

Peter hat ihn dann am folgenden Tag um 15 Uhr angerufen und er sagte ihm, wenn immer er zu ihm komme, solle er mich ja mitnehmen. - Na na was hat er wohl vor.

Die letzten paar Monate als ich mir so unheimlich einsam vorkam, seit die Sache mit Juno und dem Beschiss passiert ist, habe ich mir immer gewünscht Menschen zu kennen, die ganz oben mitmischen, so einer eben wie den Generalstaatsanwalt und nun ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen. Hier in Ghana läuft nichts ohne Kontakte, vor allem als Ausländer der hier Fuss fassen will und wenn dir einer seine Visitenkarte in die Hand drückt, heisst das, “We keep in Touch” Wir bleiben in Kontakt.

Peter ist ein Glückstreffer in jeder Hinsicht.

Ich bin davon überzeugt, dass die Buschtrommeln bereits bei Juno angekommen sind und ihr gemeldet wurde, dass sich da wieder was tut. Da es ja ein Mitglied aus ihrem Familien Klan war, die den Fall zum kippen gebracht hatte. Eine die bei der Polizei angeblich was zu sagen hat, war beim Chefinspektor im Büro, als ich sie herauskommen sah, war für mich klar, dass der Fall nun wohl eine Ende gefunden hat, ich wusste nur noch nicht in welcher Form (kann nachgelesen werden, Blog Beschissen), Die Telefondrähte nach London zu dem Haupt der Bande, Dennis Galley, werden wohl schon heiss laufen. Diesmal muss sich der 9x Kluge Dennis schon was besseres einfallen lassen, mit Bestechung geht da gar nichts mehr.

Die Geschichte ist ganz frisch und auch ich weiss noch nicht, wie es weiter gehen wird, also Leute bleibt dran, ich werde euch auf dem laufenden halten.

Liebe Grüsse aus Ghana


Dienstag, 1. März 2011

Eröffnung !!!



Die letzen Schritte zur Restaurant Eröffnung





 


Nun haben wir es trotz allen Stolpersteinen und anderen Herausforderungen geschafft unser “2 Swiss Ladies” zu eröffnen  Es war noch ein harter Weg, aber seit dem 12.2.2011 haben wir geöffnet.








Wir haben neben ghanaischem Essen auch europäische Küche.

- Käseschnitten mit einem Spiegelei
- Rösti mit Frikadellen (Hackfleisch Ballen)
- Spätzle mit oder ohne Käse mit Frikadellen
- Spagetti mit Sauce Bolognaise
- Tuna Salat
- Chef Salad
- Ragout mit Pasta, Reis oder Rösti
- Spinal Eintopf nach Grossmutter Art




Die letzen paar Wochen waren hart, es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten unsere Koffer packen können und nach Hause fliegen. Wir hatten kaum mehr Kapital (Warum, ist in den Blogs Beschissen beschrieben). Aber wir haben das grosse Glück Familien zu haben die uns nicht im Stich lassen. Die Eltern meiner Freundin und Geschäftspartnerin waren im November 2010 hier zu Besuch, ich glaube es hat ihnen gefallen. Sie konnten sich ein Bild von unserer mehr oder weniger prekären Situation machen.

Wir sind so kurz vor dem Ziel, wir wollten nicht aufgeben. Nach dem ihre Eltern wieder in der Schweiz waren haben sie uns CHF 6000.-- geschickt, dass hat uns sehr geholfen, aber fertig wurden wir damit doch nicht.

Ein nachträglich grosses Dankeschön an die Eltern meine Freundin.

Nun kam das Jahr 2011 und es gab eine Teuerung von rund 30%. Die Preise in Ghana schnellten in die Höhe, einfach unvorstellbar. Keine Ahnung wie dies das ghanaische Volk verkraftet.

Ganz deutlich war dies beim Autotanken spürbar, nun hatten wir für 40 Ghc den Tank nur noch ¾ voll und vorher einen vollen Tank!

Uns fehlte das Geld einfach hinten und vorne, wir wussten bald nicht mehr was wir machen sollen. Dabei kam uns die Idee, dass wir unser Haus verkaufen könnten und uns was kleineres Bauen auf dem Grundstück, dass uns beim Restaurant noch blieb. Da uns ja so oder so keine Zeit mehr für das Betreiben unseres Gästehauses bleibt, wenn das Restaurant einmal steht, ist unser Haus mit 5 Zimmern einfach zu gross,. Manuela und ich leben in 2 Zimmern , die Küche und die Essecke wird benutzt, der Rest des Hauses ist leer.

Meine Kellnerin Lucy immer
 ein Lächeln auf
dem Lippen. Ich geniesse mein
Fufu mit Erdnusssuppe

Wir haben 2 Zettel an unser Auto geklebt “ 5 Bedroom house to sale” und die Telefonnummer. Da man hier in Accra ja sowieso immer irgendwo im Stau steckt, ist das die beste Werbung oder Anzeige Tafel. Wir bekamen sehr viele Anrufe, auch von Agenten die das Verkaufen des Hauses übernehmen wollten, klar bei dem Preis den wir verlangt haben kommt ganz schön was an Provision zusammen. Die nehmen 5% vom Käufer und 5% vom Verkäufer, bei einer Verkaufssumme von 200’000 Ghc etwa 150’000 Dollar eine ganz schöner Batzen Geld.

Wir hatten viele Interessenten, die Leute waren begeistert vom Ausbau unseres Hauses, wir haben alles mit Liebe eingerichtet. nur der Preis hat sie abgeschreckt, aber verschenken wollten wir unser Haus ja nicht und der Preis für unser Hause sei gerechtfertig habe ich mich informiert.

Unser schönes Haus 5 Zimmer und ein
Riesen Vorplatz

Die Nachbarn haben uns gefragt, ob es uns den wirklich Ernst sei mit dem Verkauf. Victoria unsere Frisör Nachbarin, hat geweint als wir ihr gesagt haben, dass wir das Haus verkaufen müssen. Sie würde für uns Beten, damit es eine andere Lösung geben würde. Aber wir haben keine andere Wahl, wir brauchen ganz dringend Geld.

Ende Januar 2011 kamen meine Mutter mich besuchen. Ich kann es kaum erwarten sie wieder zu sehen. Um hier mal ganz ehrlich zu sein, als ich in Ghana ankam, habe ich behauptet wohl kaum in der Schweiz irgend etwas zu vermissen, aber es ging kein Jahr und das Heimweh hat mich gepackt. Ganz besonders meine Familie und vor allem mein Sohn.


Meine beiden Perlen Lucy und Irene
Ich glaube wenn nicht so viel schlechtes hier in Ghana passiert wäre, würde es wohl mit dem Heimweh nicht so schlimm sein. Wenn man so enttäuscht, beschissen und hintergangen wird, würde man ( ich auf jedenfalls) sich in den Schoss der Familie und Freunde verkrümmeln um wieder positive Energie zu tanken.

Deswegen war ich so glücklich als meine Mutter mir mitteilte sie würde am 23.1.2011 einfliegen und ich sie am Flughafen Kotoka in die Arme schliessen konnte.

Lange habe ich meiner Familie nicht wirklich erzählt, was hier in Ghana los ist, ich hatte einfach nicht dem Mumm dazu, wer gibt schon gerne zu, dass er beschissen worden ist und auf die Schnauze gefallen, aber noch liegen wir nicht ganz am Boden.


Die Bar, die Ghanaer alzu gerne besuchen
 und einen heben, besonders die lokalen
Drinks die es hier  zu Hauf gibt.
Ich tat mich auch lange schwer damit, die ganze Geschichte in einem Blog zu verfassen, aber ich dachte mir, dass ich vielleicht mit meiner Geschichte ein paar Leute davor bewahren kann, in die gleiche Scheisse rein zu treten. Sie sind die Blogs “Beschissen” entstanden.

Auch meine Familie hat sie gelesen, meine Schwester hat sie für meine Mutter ausgedruckt, damit auch sie alles lesen konnte. Sie hat mich anderen tags angerufen und mir erzählt sie habe nach dem sie alles gelesen hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht und da reifte in ihr der Entschluss, dass sie mich unbedingt in Ghana besuchen muss. Meine Mutter ist 78 Jahre alt und geht am Stock. Ich werde ihr das nie vergessen. Diese Reis auf sich genommen zu haben, um mir hier zur Seite zu stehen.



Unser Grill Marke Eigenbau, aber er
erfüllt seinen Zweck.

In der ersten Nacht nach ihrer Ankunft, haben wir kaum ein Auge zubekommen, wir hatten uns so vielen zu erzählen und sie wollte noch mehr Details hören von unserer Geschichte.

Danke “Mütti” hier ein ganz besonderer Dank an meine Mutter! Ich liebe Dich.


Wir sind gleich anderen tags losgezogen um einzukaufen mit einer grossen Einkaufliste für unser Restaurant. Die Küche war noch leer- Tisch und Stühle für das Gartenrestaurant, da ja alles im Freien unter einem Dach ist. Einen Generator und eine Pumpe um das Wasser aus dem Tank in die Küche und Toiletten zu pumpen. Eine Tiefkühltruhe, Geschirr, Besteck, Gläser und und ...........

Was die Kochgeräte anbelangten die unsere Köchin für die lokalen Speise Zubereitung braucht, da wollen wir dann mit ihr selber gehen, sie weiss am bestem was sie benötigt.

Sophie meine Köchin
Lange haben wir darüber nachgedacht wie wir die Gäste vor der Sonne schützen können, Afrikaner sitzen nicht sehr gerne in der Sonne, also muss was her, das einiger massen aus sieht aber nicht teuer sein darf. Alle möglichen Varianten haben wir uns angesehen, vom Zeltdach mit Stangen über Sonnenschirme, aber das hat uns alles nicht befriedigt. Da kam meinem lieben und treuen Freund Nana die Idee, wir sollen doch ein Strohdach, mit Bambusstangen machen. Diese Idee hatten wir auch schon, nur haben wir sie wieder verworfen, die Preise die die von uns wollten, waren einfach unglaublich (Obruni Preise).
Nana hat aber einen Schreiner und den hat er so lange bearbeitet bis wir es zu einem vernünftigen Preis bekam und nun haben wir unseren sogenannte “Summerhut” Ich bin richtig glücklich.
Nun fing unser Restaurant langsam wie eines aus zu sehen und die Leute die vorbei gingen haben neugierig rein geschaut und gefragt was das denn werden soll. Unsere Chancen das Restaurant zu eröffnen wurden immer grösser. Aber es war noch viel zu tun.




Meine beiden Bodyguards


Wir haben eine wunderbare Köchin gefunden, Sophie, sie hat in einem Hotel gearbeitet, dem Coco Beach, gehört nun zu unserem Team. An einem Sonntag hat sie für meine Freundin, meine Mutter und mich eine Probe Essen gemacht, es hat wunderbar geschmeckt.


Das grosse Probekochen, aber sie hat bestanden
Unsere Küche zu Hause

Unsere beiden Kellnerinnen sind auch ein Glücksgriff. Irene ist die Tochter unsere Frisör Nachbarin Victoria (auch in einem früherer Blog erwähnt, “wie wir leben”)

Lucy habe ich kennen gelernt, als ich mal wieder Anhalten mit genommen habe, zur nächsten Busstation, wie ich das öfters mache, wenn ich alleine im Auto bin oder mit meiner Freundin. Weil gerade an den Wochenende kaum Trotros (Kleinbusse in Ghana) fahren und wenn dann sind sie meistens überfüllt und bieten kein Platz mehr für die Leute die da an der Strasse stehen wo wir wohnen. Ich habe schon manches “GOD bless you” dafür bekommen.


Lucy hat schon in einem kleinen Spot gearbeitet, aber als Köchin. Ich habe ihr gesagt, dass ich eine Kellnerin brauche, sie hat sich bereit erklärt und ich habe ihr gesagt wenn unsere Restaurant so gut läuft, dass wir eine zweite Köchin brauchen, kann sie nach rücken. Sie und Irene wohnen in der Nachbarschaft und so können wir nachts nach Arbeitsschluss alle zusammen nach Hause fahren.


Das Takeaway
 Meine Mutter war 4 Wochen hier, sie hatte den Flug noch umgebucht von hier aus, weil sie nicht nach Hause fahren wollte. Ich habe die Zeit mit ihr genossen, wir waren uns schon seit Jahren nicht mehr so na, wie in dieser Zeit. Ich habe nur bedauert nicht viel mehr Zeit für sie gehabt zu haben. Wir haben aber doch ein paar Ausflüge unternommen. Cape Coast und Elmina die Sklaven Forts vor haben sie sehr beeindruckt.

Nach einer Woche wurde ihr der Verkehr und das Gewusel in Accra doch zu stressig und sie wollte lieber im Haus bleiben oder bei uns im Restaurant. Sie hat uns den Haushalt geschmissen und hat gebacken, ich hätte sie glatt als Hausmädchen eingestellt. - Ja das ist meine Mutti!

Um in Ghana ein Restaurant zu eröffnen, braucht es auch einige Bewilligungen und einen Gesundheitscheck für alle Angestellten, inklusive wir die Besitzer. Das Blut, der Urin und der Stuhl wird untersucht. Nach der Untersuchung bekommen alle einen Ausweis, der alle Jahre erneuert werden muss.

AMA Health hat unser Restaurant inspiziert und für gut befunden, dass wir eröffnen können. Na wir haben ja auch nach Schweizer Standart gebaut, hätte mich gewundert wenn sie was zu bemängeln gehabt hätten und genug Schmiergeld haben wir auch bezahlt, hätten wir nicht, wäre die Mängelliste lang gewesen und wir hätten nichts dagegen tun können.

Am 12.2.2011 war dann der grosse Tag der Eröffnung, wir haben überall Flyers verteilt und einige VIP’s eingeladen. Leider konnten wir uns keine Eröffnung leisten wie mir eigentlich vorschwebte, mit Lifeband und einer traditionellen Tanz - und Trommel Gruppe, dafür reichte leider das Geld nicht. Also haben wir einfach sonst lautet Musik gemacht und der Tag war wunderschön. Ich war so glücklich meine Mutter als Vertreterin der Familie dabei zu haben.

Am folgenden Tag dem 13. Februar war mein Geburtstag. Wir haben ihn gebührend gefeiert. Gäste waren nicht viele gekommen darum haben ich mit allen Angestellt an einem grossen Tisch gefeiert, es war eine wunderschönen Geburtstag.

Mein 55igster Gebrutstag
zusammen mit meiner Mutter
  

Wir haben beschlossen am Montag einen Ruhe Tag zu haben, da wir noch nicht genug Leute sind um in Schicht arbeiten zu können. Wir müssen im Moment alle einwenig hart durch, aber ich habe ein wunderbares Team und wir ziehen alle am gleichen Strick. Es ist nur einer, aber den werden wir Ende Monat entlassen, zusammen mit seiner Frau.. Er hockt den ganzen Tag nur rum und plötzlich ist er wieder irgend wo verschwunden, einfach weil auch zu wenig zu tun ist für ihn. Wir haben kein Geld so jemanden zu bezahlen, ist auch nicht richtigen den anderen gegenüber, die sich wirklich die Beine ausreissen. Seine Frau arbeitet nicht sauber und ignoriert die Anordnungen von Sophie der Köchin. Im Nachhinein habe ich jetzt noch erfahren, dass die zwei klauen.

Mit unserem Beschiss sind wir noch nicht weiter, der Fall wurde ja jetzt von der Bande bestochen und liegt nun in einer Schublade vergraben auf dem Polizei Hauptquartier. Aber wir geben nicht auf, ich habe da ein paar Kontakte knüpfen können bis hoch in die Regierung. Ich möchte aber noch nicht zuviel darüber reden, es braucht halt hier auch alles seine Zeit.

Die Chefin hinter der Theke


Langsam tasten sich meine Freundin und ich an die Gastronomie Welt heran, es ist für uns beide neu Land. Buchhaltung, Einkaufen, Inventar, Personalführung, ist alles ein wenig anders in Europa.

Wir gehen Einkaufen auf dem Markt. Da bekommen wir zu ziemlich alles was wir für die lokale Küche brauchen. Fisch kaufen wir beim Fischhändler. Später wollen wir dann selber nach Tema auf den Fischmarkt, es lohnt sich aber erst ab einer gewissen Menge Fisch.

Ich kann leider das Einkaufen auf dem Markt nicht geniessen, meistens geht meine Köchin alleine und ich warte draussen auf sie. Wenn die Marktfrauen meine Gesicht sehen, schnellen die Preise gleich in die Höhe. Hier geht man immer davon aus, dass weiss unbedingt Geld haben und man sie ruhig einwenig ausnehmen kann. Im Moment geht es uns nicht besser als jedem anderen Ghanaer der ein Lokal betreibt in der Grösse.

Der erste Monat ist rum, zwar nur der Halbe, aber immerhin haben wir die Löhne nicht aus eigener Tasche bezahlen müssen und es ist noch einwenig übrig geblieben.

So das wär’s mal fürs erste. Dieser Blog ist entstanden weil mich Leser/innen darauf aufmerksam gemacht haben, dass sie gerne wissen möchten wie es denn nun bei uns weiter gegangen ist, nach dem grossen “Beschiss.