Samstag, 2. Oktober 2010

Ärger mit den Strassen

Mein Auto musste schon wieder zur Reparatur, wir waren das ganze Wochenende ohne. Wenn ich an einem Rotlicht steh oder im ersten Gang fahre (ich habe einen Automaten), dann zittert das ganze Auto, ja und die Bremsen quietschen, die sollten nachgeschaut werden. Die Autos in Ghana werden  schon arg in Mitleidenschafft gezogen, mit den schlechten Strassen. Sie sind zwar nicht überall schlecht, aber eben mehrheitlich schon. Doch wiederum gibt es Strassen, wo man sich fragt, bin ich hier wirklich in Afrika.



Der Freiheitsbogen in Accra, einer der schönsten Plätze in Accra und die Strasse davor in sehr gutem Zustand






So sieht die Zufahrtsstraße in unserem Wohnviertel aus, grauenhaft nach einem Regen, aber sie arbeiten nun daran und die wird dann auch geteert.




Und so sieht die Strasse vor unserem Haus aus, irre wenn es da rein regnet, es entstehen Seen und Schlammlöcher, aber ist halt Afrika, dafür haben wir vor dem Haus keine Raserei, es hat alles seine Vor- und Nachteile.
Die wird auch so bleiben, außer wir unternehmen etwas und verlangen zusammen mit anderen Anwohnern, dass die Strasse gemacht wird und dann wird vielleicht die nächste Generation was davon haben !!!!!




Der Mechaniker war heute Morgen (Montag) da und hat sich Geld geholt um ein paar kleine Teile und Öl kaufen zu können. Er hat gesagt er würde heute daran arbeiten und den Wagen so gegen 12 Uhr bringen, - na, dann werde ich ihn bestimmt bis 15 Uhr haben. Es ist 16 Uhr er ist noch nicht da !! Grad hat er angerufen er kommt und mit dem Stau der um dieses Zeit herrscht, kann das noch 2 Stunden dauern.

Zeit hat hier in Ghana ein ganz andere Bedeutung als in Europa oder im besonderen in meiner alten Heimat der Schweiz. Kaum jemand ist hier pünktlich, dies hat aber eben auch oft mit den Gegebenheiten auf der Strasse und dem Verkehr zu tun, wir wissen einfach nie was wir antreffen, wenn wir uns auf den Weg zu einer Verabredung begeben. Einen Riesen Stau kann uns gnadenlos aufhalten, - oder wie es eben uns letztens passiert ist, dass das Auto aussteigt und wir zuerst in die Reparaturwerkstatt fahren mussten und den Weg mit einem Taxi fortsetzten.

Es kann sich aus dem Nichts ein Stau bilden, in dem  wir dann 30 Minuten bis zu einer Stunde hängen können,  er kann sich aber genau so schnell wieder auflösen und oft versuchen wir herauszufinden was den nun den Stau verursacht hat, aber oft sehen wir (Europäer) keinen Grund dafür.

Was Afrika im Überfluss hat, ist Zeit.




Hier eine Impression von Accras Strassen, wie vielfältiger sie nicht sein können, hier gibt es alles.









Also zurück zu meinem Auto. Manchmal bleibt es einfach irgendwo stehen oder es springt einfach nicht an, vorallem morgens. Ich habe jetzt das Geheimmiss gelüftet, es liegt an der Batterie. Durch dieses ewige Gerüsttel und Geschütttel auf den Bush - und roughroads (Bodenwellen) löst sich ein Kontaktkabel von der Batterie und dann ist der Saft weg. Wir waren froh als wir entdeckt haben, dass es nichts schlimmeres ist. Also, - Motorhaube auf und Batterie wieder angeschlossen.






Was ich hier zeigen möchte sind die Gegensätze in dieser Welt.
Dies in eine Autobahn die außerhalb von Accra verläuft.











Hier ein weiteres Stück Autobahn. Für viele Mensch kaum zu glauben, dass  dies auch Afrika ist.









Das Auto hat er dann gebracht, er hat auch irgendwas repariert, aber nicht eigentlich, weswegen ich ihn gerufen hatte. Man müsste fast selber ein Mechaniker sein, um überprüfen zu können, ob denn nun wirklich ausgewechselt wurde was kaputt war. Was die Mechaniker hier machen oder machen müssen, weil man danach verlangt, - ist, sie müssen die kaputten Teile vorweisen, die sie rausgenommen und durch neue ersetzt haben.

Also wie gesagt das Zittern des Wagen war nicht behoben. Er würde mich andern Tags anrufen um mir mitzuteilen, was es kostet das soundso Teil zu kaufen und auszuwechseln. Habe doch keine Ahnung wie das technische Zeug auf englisch heisst. Es ist Freitag und ich habe noch nichts gehört.

Ich habe dann am Frauentreff am Mittwoch, die fahren ja auch alle Auto, gefragt wie es denn mit ihren Automechaniker steht, ob da irgend einer darunter ist der zu gebrauchen sei.

Ruth hat mir dann ihren Mechaniker empfohlen. Am Donnerstag kam er vorbei und hat mal kurz reingeschaut und eine erste Diagnose gestellt, jedenfalls meinte er, ich solle das Auto Parken und nicht mehr fahren. Heute Freitag hat er es abgeholt und am Nachmittag angerufen um mir zu sagen was genau es ist und mir auch die Preise durchgegeben für die Teile die er braucht. Er hofft es bis Montag fertig zu haben. Er hat einen Kompetenten Eindruck gemacht, ist auch einwenig älter und spricht ein gutes englisch.

Was mich an ihm beeindruckt hat, dass er nicht gleich vorbei kommen wollte um sich das Geld für die Bestandteile zu holen, wie das sonst üblich ist.

Was den Autos zusetzt sind nicht nur die schlechten Strassen, sondern auch  die ewigen Staus in Accra, dieses Schrittweise vorwärtskommen.


Ich weiss nicht ob dieses Bild es rüber bringt, wie man hier hoffnungslos in einem Stau stecken kann, so wie hier. Was man hier sieht ist eigentliche eine 2 spurige Fahrbahn !!!!!!!


Da schert sich keiner darum, wenn es eine Lücke gibt, dann wird sie gefüllt


Na,  dann wollen wir doch mal sehen, was er am Montag bringt und wie der Wagen geflickt wurde.
Nix da Montag, heute ist Samstag und er hat es repariert und gleich vorbei gebracht.


Ich hoffe ich habe nicht zu viele Strassenbilder in diesen Blog eingehängt, ich denke viele Menschen wissen wie Strassen aussehen (in Europa oder Amerika) aber leider haben ebenso viele einen überaus falschen Eindruck von Afrika.

Ich möchte auch den Menschen die Afrika nicht kennen oder anders kennen, ein Bild vermitteln, dass aus mehr besteht als "hungernden Kindern mit dicken Bäuchen und Fliegen in den Augen".

Es gibt auch noch das andere Afrika. Wobei ich nichts verherrlichen will und überhaupt nicht bestreiten, dass vieles hier im argen liegt, aber von diesem Afrika hört man genug in den Medien, aber eben leider nicht allzuviel vom anderen Afrika und wenn Mal eine gute Sendung kommt, dann irgendwann zwischen 12 Uhr Nachts und 4 Uhr morgens oder auf einem Sender der kaum von Herr und Frau Schweizer besucht wird.

Ich möchte einfach von dem anderen Afrika berichten und vielleicht ein paar Menschen Lust auf diesen wunderbaren schwarzen Kontinent machen.

Bei uns läuft auch nicht alles so rund wie es sich vielleicht in meinen Geschichten anhört. Vom weiteren Ärger mit der Bauerei erzähle ich dann in einem weiteren Blog und dem Geldmangel der sich bei uns langsam einstellt.



Aber dafür entschädigt mich dann wieder dieser großartige Blick in den Nachthimmel von meiner Veranda


Ach und vielleicht einwenig Schleichwerbung, bei uns kann man Zimmer mieten, für ganz Individuellen Afrika Urlaub mit Familienanschluss.